1800 bis 1918 wird auf der Halbinsel Devin eine Ziegelei betrieben. Erst mit Ende des 1. Weltkriegs wird
dieser Betrieb eingestellt und die Gebäude zurückgebaut.
1930 erwirbt der Alteigentümer Bruno Eichmann die Landwirtschaft auf der Halbinsel Devin in
Stralsund und schafft sich mit seiner Frau Berta und seinen vier Kindern eine neue Existenz indem
er Ackerbau und Viehzucht darauf betreibt.
1953 wird der Eigentümer vom Rat des Kreises gedrängt sich der LPG anzuschließen. Da er sich
verweigert, untersagt man ihm die Weiterbewirtschaftung und konfisziert seinen Viehbestand.
Sein Gutshaus und seine Betriebsgebäude darf er nicht mehr nutzen. Ihm verbleibt nur eine
dürftige Unterkunft.
1956 ihrer Existenz beraubt, geht seine Tochter Irma nach Westdeutschland. Mit ihren beiden Kindern,
sechs und zwölf Jahre alt. Sie konnte es nicht ertragen, auf der eigenen Scholle für die LPG arbeiten
zu sollen.
1957 wird auch Bruno Eichman "republikflüchtig". Er sah in diesem totalitären Staat keine Zukunft mehr.
Auch er geht in den Westen.
1962 wird der landwirtschaftliche Betrieb geschleift. Das Ministerium des Innern bemächtigt sich der Fläche
unter dem Vorwand ihn zur "nationalen Verteidigung" zu benötigen. Fortan trainieren die
Mannschaften der Bereitschaftspolizei dort. Dabei wird der gesamte Gebäudebestand durch
Sprengungen zerstört.
Stattdessen werden ein Übungsparcour, Schießmauer, Wachturm und Lkw-Garagen errichtet. Die
in großem Ausmaß vorgenommenen Erdbewegungen, welche das Landschaftsbild erheblich
veränderten, sowie die noch erkennbaren Fahrwege der militärischen Fahrzeuge geben noch heute
Zeugnis von der damaligen Nutzung.
1990 erfolgte der Beitritt der DDR zur BRD. Das zeitgleich geschaffene Vermögensgesetz sollte den in der
DDR um ihr Eigentum gebrachten Menschen Wiedergutmachung zuteil werden lassen.
1993 wurde die Halbinsel Devin, während des vermögensrechtlichen Verfahrens, zum Naturschutzgebiet
erklärt. Diese Maßnahme sollte eine Rückgabe der Flächen an die rechtmäßigen Eigentümer
verhindern.
Naturschutz hat in der Vergabgenheit nie jemanden interessiert. Im Gegenteil, Erdbewegungen in
großem Ausmaß, die Kontamination mit Munition und Rückständen des Kfz-Parks haben die
Ursprünglichkeit der Landschaft stark verändert.
1995 werden die Flächen an die Erben rückübertragen und das Grundbuch berichtigt.